Fledermauswanderung in Hohenburg am 13. September 2020

Von Yvonne Straller-Höhlein

 

An diesem sonnigen Spätnachmittag trafen wir uns am Informationszentrum „Fledermaushaus“ in Hohenburg, um mehr über ein ganz besonderes Exemplar der nächtlichen Tierwelt zu erfahren: die Große Hufeisennase, eine hoch bedrohte Fledermausart, deren letzte und einzige Wochenstube im Hohenburger Fledermaushaus angesiedelt ist. 

 

 

8 Familien sind der Einladung des Familienstützpunktes im Kinderschutzbund gefolgt, darunter befanden sich 8 Kinder im Alter von 6 – 13 Jahren. Die Führung übernahmen Naturpark – Ranger Jonas Nelhiebel und Projektleiter im Fledermaushaus Johannes Pirner.

 

 

Wir starteten zu einer kleinen Wanderung auf dem Fledermauswanderweg, der uns sowohl zu den kargen und von Wacholder-Sträuchern bewohnten Anhöhen der Juralandschaft führte als auch durch das spätsommerliche Lauterbachtal. Die beiden Experten machten uns auf die vielschichtige Landschaft mit Wiesen, Hecken und Waldgebieten aufmerksam, die einen idealen Lebensraum für die von den Fledermäusen bejagten Insekten bietet. Da die Große Hufeisennase mit einer Spannweite von ca. 40 cm eine besonders große Vertreterin ihrer Art ist, benötigt sie dementsprechend auch eine große Menge an eiweißhaltigen Insekten, wie z.B. Mistkäfer. Durch die Förderung von Weidehaltung und der Reduzierung von Spritzmitteln ist es gelungen, dass diese Fledermausart tatsächlich genügend Nahrung rund um Hohenburg finden und somit überleben kann.

 

 

Wieder im Fledermaushaus angekommen, zeigte uns Johannes Pirner Filmausschnitte über das Leben der Großen Hufeisennase. Mit großen Augen verfolgten die Kinder, wie eine Fledermaus auf die Welt kommt und wie es in der Kinderstube der fliegenden Säugetiere zugeht. Die Frage, ob Fledermäuse denn auch über Kopf fliegen wurde geklärt, genauso wie die Überlegung, wo die Tiere denn eigentlich auf Toilette gehen.

 

 

Kurz von 20 Uhr war es dann endlich soweit: Die ersten Fledermäuse flatterten durch die Luken der Scheune und begannen ihre nächtliche Jagd. Gebannt und mucksmäuschenstill verfolgten die Familien den Ausflug. Ein Fledermaus-Detektor wandelte dazu noch die hochfrequenten Rufe der Fledermäuse in hörbare Laute um. So manch eine Fledermaus sauste nah über die Köpfe der Zuschauer hinweg und verschwand dann mit eleganten Flügelschlägen in der Nacht. Ein unvergessliches Erlebnis für alle teilnehmenden Familien!

 

 

Unser herzlicher Dank gilt dem LBV, dem Projektleiter im Fledermaushaus Johannes Pirner und dem Naturpark-Ranger Jonas Nelhiebel für den hoch interessanten und beeindruckenden Fledermausabend!